Herrschaftliche Landsitze zwischen Antike und Renaissance

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Raum & Zeit

Im westlichen Mittelmeerraum ist eine Vielzahl herrschaftlicher Landsitzen islamischer Zeit bekannt, darunter al-Rummaniya (Córdoba), al-Buhayra (Sevilla), Agdal (Marrakesch), sowie die Generalife außerhalb der Alhambra (Granada). Aktuell konzentrieren sich die Arbeiten der Abteilung Madrid auf drei Fallbeispiele:

Al-Rusafa: Nach dem Vorbild der Umaiyadenresidenz al-Rusafa in Syrien ließ Abd al-Rahman I. (756-788) außerhalb Córdobas einen Landsitz anlegen, mit ausgedehntem Garten und Blick auf die Stadt. Im Rahmen einer geomagnetischen Prospektion wurde hier 2005 ein quadratischer Bau identifiziert, dessen Grundriss an frühislamische „Wüstenschlösser“ erinnert. Gemeinsam mit der Universität Córdoba sind im Frühjahr 2026 Testgrabungen geplant.

Monteagudo: Außerhalb seiner Hauptstadt Murcia ließ Ibn Mardanisch (1143-1172) eine Reihe von festungsartigen Palästen, Gärten und Wasserbecken anlegen. Seit 2023 gräbt die Abteilung Madrid gemeinsam mit der Escuela de Estudios Árabes in einem ausgedehnten Gartenpalast am Fuß des sogenannten Castillejo. Unter anderem konnte ein Saalbau untersucht werden, der zwischen zwei Wasserbecken stand, sowie Reste des angrenzenden Gartens.

Cuba Soprana: Die Paläste und Gärten außerhalb der Stadt Palermo werden bislang überwiegend in die Zeit der normannischen Herrschaft (1072-1189) datiert. Im Rahmen der Untersuchung der Villa Napoli durch die Escuela de Estudios Árabes konnten erstmals auch Baureste der islamischen Zeit identifiziert werden (Emirat 831-1072). Eine erneute Untersuchung soll zusätzliche Aufschlüsse über die bauliche Entwicklung des Gebäudes und dessen ursprüngliches Aussehen liefern.