Weihgeschenk und Fest auf der archaischen Akropolis von Athen

Nuove Ricerche – Neue Forschungen

ACHTUNG: VORTRAG VORVERSCHOBEN AUF MITTWOCH DEN 27.03.2024

Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Scholl
(Direktor Antikensammlung Staatliche Museen zu Berlin):

Weihgeschenk und Fest auf der archaischen Akropolis von Athen

Vorgestellt wird ein Ausschnitt aus den Forschungen von Professor Scholl zu den archaischen Akropolisvotiven, deren Ziel es ist, alle Weihgeschenkgattungen von der Athener Burg überblicksartig darzustellen, in den Kontext der griechischen Votivpraxis einzuordnen und vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung des archaischen Athen zu interpretieren. Er kann zeigen, dass uns die archäologische Evidenz aus dem 6. und frühen 5. Jh. deutlich mehr über das religiös motivierte Geschehen auf dem Akropolisplateau verrät als bislang wahrgenommen wurde.

Diskutiert wird ein wenig beachteter Teilaspekt dieses großen Themas und zwar die konkrete Funktion zahlreicher Weihgeschenkgattungen im Kontext des Festgeschehens auf der Burg – und hier insbesondere der Panathenäen, des größten religiösen Festes im Jahreslauf des alten Athen. Einiges an deren Charakter erscheint uns vertraut, anderes fremd und geradezu verstörend. Letzteres gilt vor allem für den geradezu brutalen Kontrast zwischen dem alltäglichen Kultbetrieb mit seinen überwiegend unblutigen Gaben für die Gottheit und dem Extraordinären des doppelten Hekatombenopfers von idealiter 100 Kühen und einer entsprechenden Anzahl Schafe am 28. Hekatombaion, dem letzten Tag und Kulminationspunkt des großen Geburtstagsfestes für Athena.