TANA 2025 im Warburg-Haus: Ideen, Austausch, Perspektiven
TANA 2025 im Warburg-Haus: Ideen, Austausch, Perspektiven © DAI// Doris Fleischer
Mit dem diesjährigen TransArea Network Africa (TANA)-Treffen blickt das Netzwerk nicht nur auf drei intensive Tage des Austauschs zurück, sondern auch auf mehr als ein Jahrzehnt erfolgreicher Zusammenarbeit. In Kooperation mit unseren Partnern Prof. Dr. Martina Seifert und Dr. Niko Babucic von der Universität Hamburg kamen die Mitglieder vom 3. bis 5. Dezember 2025 zum elften Jahrestreffen im traditionsreichen Warburg-Haus im Norden der Hansestadt zusammen.
Philipp von Rummel und Jörg Linstädter © DAI// Doris Fleischer
Im Zentrum des Treffens stand die doppelte Perspektive von Rückblick und Aufbruch: Welche Impulse hat das Netzwerk in den vergangenen elf Jahren gesetzt – und wie kann diese Erfolgsgeschichte in Zukunft fortgeschrieben werden? Aus dem TANA-Cluster sind zahlreiche wegweisende Projekte hervorgegangen, darunter das Schwerpunktprogramm Entangled Africa, dessen vielfältige Ergebnisse 2026 in einem abschließenden Sammelband veröffentlicht werden. Bereits jetzt zeigt sich jedoch, dass einzelne Initiativen weit über ihre formale Laufzeit hinaus Wirkung entfalten: Ein eindrucksvolles Beispiel ist die Ausstellung Planet Africa: 2024 und 2025 war sie an mehreren Stationen in Deutschland und auf dem afrikanischen Kontinent zu sehen – unter anderem in Rabat, Kenia, Accra, Lobamba und Maputo – und wird auch in Deutschland weiterhin an wechselnden Orten zu sehen sein.
Ein weiterer Meilenstein der Netzwerkarbeit ist das digitale Lehrangebot Online Learning on African Archaeology and Heritage (ONLAAH). Zahlreiche TANA-Mitglieder haben an der Entwicklung dieses Kurses mitgewirkt, der inzwischen weltweit mehr als 2.000 Teilnehmende erreicht hat – ein eindrucksvoller Beleg für die internationale Strahlkraft des Netzwerks.
Ayanda Mabuza über Felskunst in Eswatini © DAI// Doris Fleischer
Der Aufenthalt in Hamburg bot darüber hinaus Gelegenheit zur weiteren Vernetzung: So wurde der Austausch zwischen der Afrikanistik der Universität Hamburg, vertreten durch Dr. Henning Schreiber und Esther Morgenthal, dem Exzellenzcluster Understanding Written Artefacts sowie dem Deutschen Archäologischen Institut gezielt vertieft. In der Gesprächsrunde Wie sieht die Zukunft der Afrika-Archäologie in Deutschland aus? diskutierten die Teilnehmenden engagiert über strukturelle Herausforderungen, institutionelle Rahmenbedingungen und neue Chancen des Fachs. Einen besonderen Akzent setzte ein eigener Vortragsblock für Nachwuchswissenschaftler:innen, die ihre Abschlussarbeiten vorstellten und junge Perspektiven in die Debatte einbrachten.
Stadtführung zum kolonialen Erbe Hamburgs © DAI// Doris Fleischer
Abgerundet wurde das Jahrestreffen durch ein vielseitiges kulturelles und wissenschaftliches Rahmenprogramm: Eine Stadtführung zum kolonialen Erbe Hamburgs verband lokale Geschichte mit der Geschichte der Afrikaforschung.
Besuch der Diathek/Fotothek der Uni Hamburg © DAI// Doris Fleischer
Zudem führte Anke Napp durch die universitätseigene Diathek, in der mehrere Afrikaprojekte der Universität Hamburg angesiedelt sind. Den Abschluss bildete ein Besuch im MARKK Hamburg – Museum am Rothenbaum | Kulturen und Künste der Welt. Dank der Führung von Direktorin Prof. Dr. Barbara Plankensteiner konnten wir nicht nur die Ausstellung Benin. Geraubte Geschichte erleben, sondern erhielten auch wertvolle Einblicke in die Konzeption, Umsetzung und Arbeit an der Ausstellung zu den Benin-Bronzen sowie Informationen über den aktuellen Stand der Restitutionsverhandlungen.

Team TANA © DAI// Doris Fleischer
Das TANA-Treffen 2025 machte deutlich, wie lebendig und zukunftsgerichtet das Netzwerk ist: Ein offener Denkraum, in dem neue Ideen entstehen, Kooperationen wachsen und gemeinsam Perspektiven für die Afrika-Archäologie von morgen entwickelt werden.





